Werkzeuge und Maschinen für Menschen mit Behinderung
Wie können wir Blinden, Taubstummen und Gehbehinderten helfen, sich in diesem Lande selbst zu ernähren? Diese neue Aufgabe stellte sich uns, als ein Behindertenverein aus Yaounde uns vor kurzem um Hilfe bat. Neben Kleidung, Rollstühlen usw. fragten sie uns, ob wir eventuell auch Werkzeuge und Maschinen für Schuster und Schlüsselmacher in unserem Container bringen könnten.
Mein ältester Bruder nahm sich dieser Angelegenheit prompt an und kontaktierte die Bundesinnung für Schuster und „Mister Minit” in Deutschland. Wir hoffen, dass einiges an Material zusammenkommt und wir auf diese Weise vielen der Bedürftigsten hier helfen können, nicht nur mit einem „Fisch“, sondern „selbst fischen“ zu lernen – Hilfe zur Selbsthilfe!
Uns wurde gesagt, dass in Kamerun ca. 10 % der Bevölkerung körperlich behindert sind – viele leiden an den Folgen von Kinderlähmung oder Gehirnhautentzündung, und dazu kommt noch Unterernährung in einigen Teilen des Landes. Nach unserem persönlichen Besuch bei dem Behindertenverein in Yaounde stellten wir fest, dass auf diesem Sektor auch großer Bedarf an Nähmaschinen und Schreiner-Werkzeug besteht.
Wir versuchen nun auch hier etwas in Bewegung zu setzen, um noch mehr Menschen zu fördern. Die Behinderten werden in diesen Berufen ausgebildet, um ihnen die Möglichkeit zu bieten, eines Tages auf eigenen Füßen stehen und sich besser in die Gesellschaft eingliedern zu können, statt Außenseiter zu bleiben.
Dieses Anliegen sprach uns sehr an, und wir hoffen, dass wir auf meinem Deutschlandbesuch neben den üblichen Hilfsgütern ausreichendes Material für dieses Projekt sammeln und alles Nötige für den Container vorbereiten können. Dazu brauchen wir wieder Euer Gebet, denn nachdem alles abgeholt, sortiert und zum Aufladen bereitgestellt ist, brauchen wir wieder ein Wunder, um das Ganze durch den afrikanischen Zoll zu bringen!
Außer den Behinderten wollen wir auch Altenheimen und Waisenhäusern mit entsprechendem Material helfen, welche die Ministerin für Soziales, Mme Dr. Fouda, mit uns besuchte. Dort nehmen sehr liebe Schwestern alte Leute auf, die z.B. alleine auf der Straße leben und sich nicht selbst helfen können. Keiner weiß, wo sie herkommen oder hingehören. In einem Waisenhaus lebte ein 14 jähriger Junge, der im Wald gefunden wurde und so schwach war, dass er nicht laufen konnte.
Neben der humanitären Hilfe machen wir auch auf dem geistigen Sektor Fortschritte, denn es gibt da ein großes Vakuum und viele haben Fragen. Sie sind zwar Christen, aber kennen die Bibel recht wenig und sind sehr offen dafür. Sie hören aufmerksam zu, wenn man ihnen erklärt, wie sie sich von negativen geistigen Kräften befreien können. Diese sind hier sehr aktiv, da die selbst von Christen gefürchteten sogenannten „witchdoctor“ (Hexer) großen Einfluss haben und Riten abhalten, die wir hier im Einzelnen nicht beschreiben wollen. Viele stellen Fragen und sind sehr dankbar für Antworten aus der Schrift.
Lenka leitet eine kleine Hausgemeinde im Wohnzimmer von Eveline’s Eltern. Sie berichtet: “An den Mauern hängen Poster von Jesus und Bibelverse und der Fußboden besteht aus Sand. Da im letzten Jahr während der Regenzeit ihr ganzes Haus überflutet wurde, haben sie aus Geldmangel den Fußboden mit Sand 20 cm erhöht, damit das gleiche nicht noch mal passiert. Ihre Jugendgruppe war ein lebhafter Verein. Als wir eintraten, waren sie alle mit Leib und Seele am Singen und Trommeln. Nach unserer Bibelstudie konnten sie uns Fragen stellen. Offen erzählten sie uns über die Probleme, mit denen sie in ihrem christlichen Leben zu tun haben und über den Missbrauch, den die Mädchen über sich ergehen lassen müssen, weil sie von der unteren Schicht stammen. Alle schätzten die Zeit mit uns sehr und baten uns bald wiederzukommen. Wir besuchen sie jetzt jede Woche.